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Mental Accounting verstehen und nutzen: Wie du dein Gehirn austrickst, um bessere finanzielle Entscheidungen zu treffen

pink candles in the shape of human brains on a light blue background

Kurzfassung:

  • Menschen tendieren dazu, ihr Geld gedanklich in verschiedene „Töpfe"  oder Konten aufzuteilen
  • Dieses Phänomen nennt sich Mental Accouting oder mentale Buchführung
  • Da das Geld in den gedanklichen Töpfen unterschiedlich bewertet wird, beeinflusst Mental Accounting unser Ausgabe- und Investitionsverhalten
  • Man kann sich das Prinzip jedoch auch zu Nutze machen, u.a. mit der Forget Finance App

Wer kennt es nicht: Man sieht beim Online-Shopping ein Produkt, das man immer schon haben wollte – mit einem großen „Jetzt 50% reduziert” davor. Und zack, ohne zu zögern, landet es im Warenkorb und wird gekauft. Fällt dir aber dein Handy runter und der Bildschirm hat einen Riss, überlegst du mehrere Tage, ob du dir das Geld für die Reparatur nicht doch sparen kannst. Und die Entscheidung, ob du wirklich anfangen sollst, dein Geld zu investieren, schiebst du noch viel länger auf. Obwohl du weißt, dass es langfristig sinnvoll ist.

Hinter all diesen unbewussten Entscheidungen steckt ein psychologisches Konzept, das als „Mental Accounting" oder „mentale Buchführung" bezeichnet wird. Aber keine Sorge: Du bist deinem Gehirn nicht hilflos ausgeliefert. Du kannst es ganz einfach austricksen und so bessere finanzielle Entscheidungen treffen. Wir erklären dir, wie das funktioniert und wie dir unsere App dabei helfen kann. 

Was ist Mental Accounting?

Mental Accounting ist ein Konzept aus der Verhaltensökonomie. Es beschreibt, wie wir unser Geld gedanklich in verschiedene „Töpfe"  oder Konten aufteilen und wie diese Aufteilung unser Ausgabe- und Investitionsverhalten beeinflusst.

Du hast zum Beispiel einen mentalen Topf für Urlaub, einen für den täglichen Bedarf wie Lebensmittel und Drogerieartikel, einen zum Sparen und so weiter. Klingt erstmal ziemlich einfach, oder? Spannend wird es aber, wenn wir uns ansehen, welchen Einfluss diese mentale Aufteilung hat. Denn obwohl Geld an sich austauschbar ist (ein Euro ist immer ein Euro), behandeln wir das Geld und die Gewinne bzw. Verluste in diesen verschiedenen Töpfen unterschiedlich.

Geld in unserem mentalen Urlaubstopf sehen wir dann zum Beispiel als Geld, mit dem wir uns einfach mal was gönnen. Und so kann es passieren, dass wir ganz locker eine (vergleichsweise )hohe Summe für (vergleichsweise) „unnötige" Dinge ausgeben. Das kann eine sehr kostspielige Sonnenbrille sein (obwohl zuhause bereits 5 liegen…) oder auch nur ein wahnsinnig teures Spaghetti Eis. Beim Gedanken daran, die gleiche Summe für dringend notwendige Anschaffungen oder Investitionen zu verwenden, schüttelt es uns dann aber. Klingt unlogisch? Das ist es auch, zumindest aus rein ökonomischer Sicht. Aber wir Menschen sind nun einmal nicht immer rational.

Wie beeinflusst Mental Accounting unsere Entscheidungen?

Mental Accounting spielt in sämtliche finanzielle Entscheidungsprozesse hinein. Das betrifft nicht nur unseren Alltag, sondern auch unsere Spar- und Investitionsentscheidungen. Unter anderem zeigt sich dies bei den folgenden Aspekten:

  • Risikobewertung: Geld, das wir als „Investition" verbuchen, wird oft als riskanter wahrgenommen als Geld, das wir für den alltäglichen Gebrauch ausgeben oder „sicher” sparen. Dies kann dazu führen, dass wir Geld lieber auf dem Konto liegen lassen, statt zu investieren –  auch wenn das auf lange Sicht nicht die beste Entscheidung ist.
  • Framing-Effekt: Wie wir die mögliche Konsequenz einer finanziellen Entscheidung „rahmen" oder formulieren, beeinflusst die entsprechende Entscheidung ganz konkret. Wenn wir beispielsweise denken, dass wir mit einer bestimmten Investition Geld „verlieren” könnten, sind wir weniger dazu geneigt, diese zu tätigen, als wenn wir denken, dass wir mit ihr „Geld verdienen oder gewinnen” könnten.
  • Herkunft des Geldes: Unterschiedliche Bezugsquellen unseres Geldes spielen ebenfalls eine Rolle. So sind wir weniger bereit, unser verdientes Geld zu investieren, als Geld, das wir als Bonus oder Geschenk erhalten haben (sogenanntes „Spielgeld").
  • Verlustaversion: Menschen neigen dazu, Verluste stärker zu gewichten als Gewinne. In Bezug auf Investitionen kann dies dazu führen, dass wir zu vorsichtig agieren, um potenzielle Verluste zu vermeiden, auch wenn uns das niedrigere Renditen einbringt. Dieser Effekt zeigt sich auch bei Anleger:innen, die Verliereraktien deutlich länger halten als Gewinneraktien.
  • Separate Bewertung: Oft neigen wir dazu, Investitionen einzeln zu betrachten, anstatt unser Portfolio als Ganzes zu sehen. Dies kann dazu führen, dass wir zu sehr auf kurzfristige Gewinne und Verluste achten und den langfristigen Trend aus den Augen verlieren.

Wie können wir Mental Accounting zu unserem Vorteil nutzen?

Haben wir Mental Accounting einmal verstanden, können wir dies zu unserem Vorteil nutzen und viel bewusster mit unserem Geld umgehen sowie langfristig bessere finanzielle Entscheidungen treffen. 

Hier sind ein paar Tipps, wie die mentale Buchführung für dich nutzen kannst:

  • Budgetierung: Nutze die Tendenz deines Gehirns, Geld in Töpfe aufzuteilen, um ein smartes Budget zu erstellen. Lege fest, wie viel du monatlich für verschiedene Ausgabenkategorien ausgeben willst und halte dich daran.Wie genau du dies umsetzen kannst, kannst du hier nachlesen. 
  • Finanzziele definieren: Erstelle spezifische Spar- bzw. Investitionsziele für bestimmte Dinge, die du erreichen möchtest, wie z.B. deinen Notgroschen, einen Urlaub oder deinen Ruhestand. Dein Gehirn wird es leichter finden, Geld in diese spezifischen Ziele zu stecken. 
  • Emotionen managen: Mental Accounting kann dir auch helfen, deine Emotionen in Schach zu halten. Wenn du zum Beispiel Geld in einem „Spiel"-Konto hast, das du bereit bist, in riskantere Anlagen zu investieren, kannst du den Stress oder die Angst, die mit potenziellen Verlusten verbunden sind, reduzieren. Du weißt, dass dieses Geld speziell für riskantere Investitionen vorgesehen ist und bist daher emotional besser auf mögliche Verluste vorbereitet.
  • Diszipliniertes Sparen und Investieren: Indem du dein Geld in verschiedene Töpfe aufteilst, wirst du wahrscheinlich sorgfältiger überlegen, bevor du Geld aus einem Konto nimmst und es für etwas anderes als den ursprünglichen Verwendungszweck ausgibst. Dies kann dazu beitragen, impulsiven oder ungeplanten Ausgaben entgegenzuwirken und disziplinierter zu sparen bzw. zu investieren.

Aber: Eine sehr strikte Aufteilung hat auch ihre Risiken. Denkst du zu sehr in festen Kategorien und hast keinen Blick auf das „große Ganze” verpasst du ggf Chancen, dein Geld noch smarter einzusetzen. Ein gewisses Maß an Flexibilität solltest du dir daher bewahren und regelmäßig überprüfen, ob deine (mentalen) Töpfe in ihrer Gesamtheit noch deinen finanziellen Zielen und Prioritäten entsprechen.

Mental Accounting mit Forget Finance 

Wir haben bei der Entwicklung unserer Forget Finance App extra Prinzipien wie Mental Accounting angewendet. So kannst du mühelos immer das Richtige mit deinem Geld tun und sparst dir nicht nur teure Fehler, sondern auch schlaflose Nächte. 

Die folgenden Funktionen sind dabei besonders hilfreich: 

Deine Ziele, deine Töpfe

Für jedes deiner finanziellen Ziele kannst du dir einen eigenen Topf anlegen – dieser ist wie ein separates Unterkonto. Jeder Topf hat seine eigene Strategie: In Abhängigkeit von deinen persönlichen Werten und deinem Zeithorizont werden wir dir den passenden Portfolio-Style mit dem entsprechenden Risikolevel empfehlen. Dir fehlt noch die richtige Vision für dein Finanzleben? Mit folgenden Zielen bist du immer gut aufgestellt: 

- Dein Notgroschen 

Hier sparst du einen festen Betrag an und nimmst nur dann Geld raus, wenn etwas Unerwartetes in deinem Leben passiert. 

- Dein Vermögensaufbau

In diesen Topf steckst du am besten über Jahre und Jahrzehnte einfach nur Geld rein und lässt den Zinseszins für dich arbeiten. Je früher du anfängst, desto weniger musst du hier jeden Monat reinstecken, um fürs Alter abgesichert zu sein.

- Deine Spaß…äh Sparziele

Wie wäre es mit einem Topf für deine (Paten-) Kinder zum 18. Geburtstag? Einem Spartopf für deine nächste Reise? Oder für das Sabbatical in 3 Jahren? Je nach Zeithorizont deines Ziels werden wir dir entweder empfehlen, einfach zu sparen oder mit dem passenden Portfolio-Style und Risiko zu investieren. 

Dein Sparratensystem 

Basierend auf deinem Nettoeinkommen, empfehlen wir dir eine monatliche Sparrate und auch eine Verteilung dieser auf deine verschiedenen Töpfe. In deinem Sparratensystem kannst du die Verteilung deiner monatlichen Sparrate ganz einfach ändern – und siehst direkt, welchen Einfluss das auf die Zukunft deiner verschiedenen Töpfe und Ziele hat.

Deine Vermögen in der Zukunft 

Du willst wissen, wie nah du deinem Ziel „Eigene 4 Wände” bist? Oder wieviel du dir zum mal aus deinem Ruhestand Topf auszahlen könntest? In jedem Topf gibt es den Tab „Zukunft”, der dir einen Blick in die Glaskugel ermöglicht und dir Insights zu deinen Zielen verrät.

Zusammenfassung 

Mental Accounting ist nur eine von vielen Möglichkeiten, wie unser Gehirn unser finanzielles Verhalten beeinflusst. Indem wir uns dessen bewusst sind, können wir uns selbst dabei helfen, bessere finanzielle Entscheidungen zu treffen und unser Geld effektiver zu verwalten. Die Forget Finance App kann dir aktiv dabei helfen, dieses Wissen umzusetzen und dein Geld intelligent zu sparen und zu investieren. 

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